Sehr geehrter Herr Bundesminister Schmidt: „Was drauf steht, muss auch drin sein“, haben Sie gesagt.…
Lassen Baby-Mädchen die Wolfswelpen aussterben?
Die Eisbären sind fast ausgestorben! Ebenso Elefantenjunge, Löwenbabys, Jungbären, Wolfswelpen oder junge Tiger. Im Blätterwald und in der Netzwelt werden nur noch vereinzelt Exemplare gesichtet. Gleichzeitig gibt es immer weniger kleine Kinder.
Letzteres hat nichts mit dem Geburtenrückgang zu tun und ersteres nichts mit der Erderwärmung. Auch die Amerikaner sind nicht schuld. Die Todesursache heißt Faulheit, Täter ist immer ein Schreiber.
Nämliche Schreiber fördern gleichzeitig die Ausbreitung sogenannter Neozoen, also eingewanderter Tierarten: Auch Qualitätsmedien berichten von Baby-Krokodilen, Baby-Wölfen und Polarbären. Und verzeichnen gleichzeitig immer mehr junge Kinder.
Doch ein „polar bear“ heißt auf Deutsch nicht Polarbär, sondern Eisbär. Ein „baby-rhino“ ist kein Baby-Rhinozeros, sondern höchstens ein Rhinozerosbaby und ein „silver fox“ kein silberner Fuchs, sondern ein Silberfuchs. Und was Englischsprechende „young children“ nennen, sind hierzulande nicht junge Kinder, sondern kleine Kinder.
Weil andererseits schon Baby-Polarbären gesichtet wurde, erwarte ich jetzt vom Handel Glückwunschkarten, mit denen ich zur Geburt eines „Baby-Mädchen“ oder zum „Baby-Jungen“ gratulieren kann. Gaga? Nicht doch: Einen „Baby-Prinzen“ und eine „Baby-Prinzessin“ haben uns die aus London berichtenden Adelsexperten schon untergejubelt. Da ist die entsprechende Übersetzung von „baby girl“ und „baby boy“ nur konsequent.
Und die Moral von der Geschicht’?
Verzichte auf gute Übersetzer nicht!
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