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‚Tacheles’: Sie haben viel zu sagen, wir bringen es auf den Punkt. © Kerstin Hendess
‚Tacheles’: Sie haben viel zu sagen, wir bringen es auf den Punkt. © Kerstin Hendess

In eigener Sache: ‚Tacheles’ kommt nicht von ‚tätscheln’!

Rrring. Rrring. „Tacheles PR, Hendess, Guten Tag“ – Eine junge Stimme, akzentfrei und weltgewandt: „Kann ich bitte den Geschäftsführer von Tätscheless sprechen?“

Mmpf.

Alternativ zur Anglifizierung versuchen andere es mit einem französischen Touch: „Ist dort die Firma ‚Tachéles’?“ (Contenance, Hendess!!) „Non, leider nicht.“

Was fuchst mich jetzt mehr? ‚Tätscheless’ oder die Frage nach einem selbstverständlich männlichen Geschäftsführer? Oder dass die Callcenter-Kiddies so herrliche Wörter wie ‚Tacheles’ gar nicht mehr kennen?

‚Tacheles reden’ heißt ‚Klartext sprechen’ – aber es steckt noch mehr dahinter: ‚Tacheles’ kommt von ‚Tachlit’: Das ist hebräisch und heißt ‚Ziel’ und ‚Zweck’. Passt. So hatte ich mir das gedacht bei der Namenssuche zum Start in die selbstständige Öffentlichkeitsarbeit: „Liebe Kunden, ich habe immer Ihre Ziele im Auge, aber ich erzähle nicht das Blaue vom Himmel. Und ich schreibe so, dass auch Ihre Kunden das verstehen.“ Und: „Liebe Journalisten, hier bekommt Ihr Butter bei die Fische und keine PR-Heißluft.“

Außerdem versprach der Name, aus der Not eine Tugend zu machen: Diplomatie ist nicht meine stärkste Disziplin.

Bei Kunden und Medienmenschen hat das funktioniert. Dass der Spitzname ‚die Tacheles’ und die Anreden ‚Frau Tacheles’ oder einfach ‚Tacheles’ entstanden sind, ist Markenbildung wie aus dem Lehrbuch. Sonst muss ich T-A-C-H-E-L-E-S leider häufig buchstabieren.

Aber ‚Tätscheless’ zieht mir die Handschuhe aus. – Das Berühren der Figüren mit die Pfoten ist verboten!

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